DDM (Drowning Dog and Malatesta)

Class conscious electro rap | Berlin

Das in Berlin ansässige kalifornisch-schottische Rap- und Produzentenduo DROWNING DOG AND MALATESTA, kurz: DDM, rebelliert seit 2005 mit ihrer Musik gegen die ungleiche Gesellschaft und gibt als fester Bestandteil der amerikanischen und europäischen politisch-aktivistischen Rap-Szene den Menschen eine Stimme, die nie gehört werden. Am 12. Mai 2023 sind DDM mit ihrem neuen Album “Gen Pop” zurück.

Auch auf diesem Album mischen DDM wieder intelligente Texte mit außergewöhnlichen Soundlandschaften, die zum Glück weder in der Attitüde, noch im Inhalt, noch im Sound etwas mit dem Click-Bait getriebenen Hip-Hop-Mainstream gemein haben. Die 14 Songs (inklusive einiger Skits sowie Features vom südafrikanischen Hip-Hop-Kollektiv SOUNDZ OF THE SOUTH) bewegen sich zwischen Electronica, Hip Hop, Soul, Bass Music, Country, Blues, R&B, Punk, Funk und mehr, mal schnell, mal langsam, aber immer auf den Punkt.

Das neue Album ist in Berlin im schwierigen Jahr 2020 entstanden. Der Titel “Gen Pop”, kurz für “General Population”, ist ein Gefängnisbegriff in den USA für die Hauptmasse der Gefangenen, die nicht in spezielle Unterkünfte für Disziplinarmaßnahmen untergebracht sind. Im Kontext des Albums symbolisiert der Begriff den von Armut geprägten, und damit gewalttätigen Alltag einer Arbeiterklassen-Existenz. Die Songtexte thematisieren generationsübergreifende Armut, die ständige Ausbeutung der Erde und der Menschen, Wut und – als positive Perspektive – den Kampf für ein besseres Leben: “Co-operate – That’s what we gonna do – Cause this shit can’t wait – A better way of living – We can create – Organize and imagine – Liberate” heißt es in “Essential A.F.”, einem Song, der auch die staatliche Behandlung der Menschen während der Corona-Pandemie kritisiert.

Die erste Single „Takin’ Our Time“ wurde am 28. April veröffentlicht. In dem Midtempo-Song rufen DDM zur Entschleunigung des (kapitalistischen) Alltags auf, der uns alle auf Trab hält und unsere wertvolle Lebenszeit raubt. Wir sollten uns alle mal mehr Zeit für uns, unsere Liebsten und unsere gesellschaftlichen Bedürfnise nehmen und uns unser Leben nicht von unserer Arbeit diktieren lassen. Der Song ist ein inhaltlicher Vorgeschmack auf das wie immer politische Album von DDM, konzentriert sich an diesem Punkt allerdings weniger mit ausführlicheren Textpassagen, sondern eher auf die drückenden Beats von DJ Malatesta, immerhin ist dies auch der Opener des Albums und führt so an die Soundwelten von DDM heran, die in den über 15 Jahren ihres Bestehens ihren eigenen basslastigen elektronischen Stil perfektioniert haben.

Ein besonderer Track auf dem Album ist “One Day Remix” mit Anela Jahmena und Tsidi Bang-Bang von SOUNDZ OF THE SOUTH, einem anarchistischen Musikkollektiv aus Kapstadt (Südafrika). Nachdem sie viele Jahre lang mit SOUNDZ OF THE SOUTH kommuniziert hatten, trafen sie sich schließlich persönlich in Berlin-Kreuzberg und begannen mit dem Remix. “We can feed ourselves – We can be the leaders we have been looking for – We can be the shade when it’s hot outside – We can be the water when the mouth go dry – We can be everything – We need”, betonen DDM und SOUNDZ OF THE SOUTH die gegenseitige Hilfe und die Solidarität der Arbeiterklasse.

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Das in Berlin ansässige kalifornisch-schottische Rap- und Produzentenduo DROWNING DOG AND MALATESTA, kurz: DDM, rebelliert seit 2005 mit ihrer Musik gegen die ungleiche Gesellschaft und gibt als fester Bestandteil der amerikanischen und europäischen politisch-aktivistischen Rap-Szene den Menschen eine Stimme, die nie gehört werden. Am 12. Mai 2023 sind DDM mit ihrem neuen Album “Gen Pop” zurück.

DDM kreieren Musik und Live-Sets, die Genres unterwandern und eine neue klangliche Karte zeichnen, indem sie mutierten Hip-Hop, elektronische Beats mit Drownings Dogs energischer Bühnenpräsenz synchronisieren. Drowning Dogs Auftreten ist eine Explosion von Hip-Hop mit Hardcore- und Punk-Attitüde und sie wird als “eine der begabtesten Rapper*innen im politisch orientierten Hip-Hop, die fast unmögliche Phrasen und rhythmische Variationen spittet”, beschrieben. DD, die zwischen Bühne und Publikum hin- und herwandert, bringt eine leidenschaftliche, antiautoritäre, klassenbewusste Lyrik auf den Tisch und verbindet sie perfekt mit dem klaustrophobischen, dunklen Sound von DJ Malatesta. Stark beeinflusst von Spectre und EL-P aus Brooklyn, könnte man ihre Musik als ein Mash-up aus dem Brooklyner Illbient-Sound der 90er Jahre und aktueller elektronischer Bassmusik bezeichnen.

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